Rechercheprojekt Raum für Tanz
Voyage des masques
Voyage des masques-alles was fehlt (AT) st eine umgekehrte Forschungsreise. Zwei Masken werden in Überseekisten verpackt und auf Reise geschickt. Und sammeln nach und nach ein, was fehlt.
A: Während eines Jahres entstehen in einem kleinen Atelier im winterthurer Hinterland zwei Masken - Ursprünglich für eine Tanzproduktion geplant, entwickeln sie im Laufe der Zeit ihre eigene Dynamik - warten und wachsen und sind irgendwann fertig. Fertig soweit Masken als solche überhaupt fertig sein können.
A.1: Der Bildungstrieb der Stoffe: Lukas Stucki stolpert über ein Buch von Friedlieb Ferdinand Runge. Runge machte Farbexperimente mit chemischen Stoffen, die er auf Papier aufeinander treffen liess. Darüber sagt er dann zum Beispiel: „(...) weil durch die Gegenwart eines fremden Stoffs oder mehrerer gleichsam eine Bahn mit Hindernissen entsteht, die den beiden Hauptstoffen (...) im Wege sind und ihrer raschen Bereinigung Schwierigkeiten entgegenstellen. So sind sie genötigt, Umwege zu machen, um zu einander zu kommen und während sie diese machen, bleibt überall etwas hängen oder sitzen..."
Stucki meint: das lässt sich brauchen. Als Prinzip. Stoffe losschicken, Aufeinander treffen lassen und alles was hängen bleibt mitnehmen.
B: Lukas Stucki trifft im Rahmen des Seminaire en Avignon auf den kongolesischen Tänzer Dorine Mokha. Stundenlang streifen sie zusammen durch die Stadt und denken laut über die komplexen Schweiz - und Europa - Kongolesischen Beziehungen nach. Was ist wirkliche, echte künstlerische Begegnung?
C: Das Museum Rietberg Zürich zeigt Anfang 2020 die gross angelegte Ausstellung "Fiktion Kongo - Kunstwelten zwischen Geschichte und Gegenwart". In der Ausstellung wird ein grosser Teil einer in den 1930er Jahren angelegten Sammlung kongolesischer Kunstobjekte gezeigt.
A: Objekte eines noch zu findenden Ritus.
C: Während Stucki durch die Ausstellung geht und sich unter anderem die unter nicht über jeden Zweifel erhabenen Umständen in die Schweiz gelangten Masken und Kultusobjekte anschaut, stellt er sich die Frage:
Was, wenn wir es umdrehen? Wenn ich meine Masken in den Kongo schicke?
Was liesse sich herausfinden über:
Die Beziehungen von:
OBJEKT - RITUS
ANEIGUNG von KULTOBJEKTEN und die hinterlassene LÜCKE?
Alles was fehlt. wenn nur noch Spuren da sind.
B: Dorine Mokha ist begeistert von der Idee. Stellt die Verbindung her zum Projekt 50:50 und dem Büro für Transnationalen Finanzausgleich.
Voyage des Masques wird Teil des Projektes - Das Büro hat gute Kontakte zur Kunstszene in Lumumbashi und ergänzt die Recherchearbeit durch Ideen aus Lumumbashi.
B: Dorine Mokha verstirbt völlig unerwartet.
Wir ziehen das Projekt trotzdem weiter.
PS: C - 19. Eine Pandemie übernimmt. Beschränkt unseren Bewegungsradius und stellt auf ihre Art dieselbe Frage: Was bleibt?
Oder viel mehr: Was fehlt?
In Bukavu organisiert die NGO Lemafrika einen eintägigen Workshop und beschäftigt sich anhand der empfangenen Maske aus der Schweiz mit dem Verhältnis einiger lokaler Kulturschaffender zur Bedeutung der Maske als Kulturerbe - es entsteht eine filmische Kurzdokumentation zum Workshop.
Im Centre d'Art Waza, Lumumbashi, dreht Rita Mukebo den Kurzfilm "Return: an Epic journey" und testet darin die Relevanz der Maske, indem sie die Tshokwe -Community, den Direktor eines Kunstmuseums, einen Universitätsprofessor und Weitere Menschen besucht und befragt.
Eine Produktion in Zusammenarbeit mit lemafrika, dem Centre d'Art Waza, der Groupe 50:50
Voyage des masques
Voyage des masques-alles was fehlt (AT) st eine umgekehrte Forschungsreise. Zwei Masken werden in Überseekisten verpackt und auf Reise geschickt. Und sammeln nach und nach ein, was fehlt.
A: Während eines Jahres entstehen in einem kleinen Atelier im winterthurer Hinterland zwei Masken - Ursprünglich für eine Tanzproduktion geplant, entwickeln sie im Laufe der Zeit ihre eigene Dynamik - warten und wachsen und sind irgendwann fertig. Fertig soweit Masken als solche überhaupt fertig sein können.
A.1: Der Bildungstrieb der Stoffe: Lukas Stucki stolpert über ein Buch von Friedlieb Ferdinand Runge. Runge machte Farbexperimente mit chemischen Stoffen, die er auf Papier aufeinander treffen liess. Darüber sagt er dann zum Beispiel: „(...) weil durch die Gegenwart eines fremden Stoffs oder mehrerer gleichsam eine Bahn mit Hindernissen entsteht, die den beiden Hauptstoffen (...) im Wege sind und ihrer raschen Bereinigung Schwierigkeiten entgegenstellen. So sind sie genötigt, Umwege zu machen, um zu einander zu kommen und während sie diese machen, bleibt überall etwas hängen oder sitzen..."
Stucki meint: das lässt sich brauchen. Als Prinzip. Stoffe losschicken, Aufeinander treffen lassen und alles was hängen bleibt mitnehmen.
B: Lukas Stucki trifft im Rahmen des Seminaire en Avignon auf den kongolesischen Tänzer Dorine Mokha. Stundenlang streifen sie zusammen durch die Stadt und denken laut über die komplexen Schweiz - und Europa - Kongolesischen Beziehungen nach. Was ist wirkliche, echte künstlerische Begegnung?
C: Das Museum Rietberg Zürich zeigt Anfang 2020 die gross angelegte Ausstellung "Fiktion Kongo - Kunstwelten zwischen Geschichte und Gegenwart". In der Ausstellung wird ein grosser Teil einer in den 1930er Jahren angelegten Sammlung kongolesischer Kunstobjekte gezeigt.
A: Objekte eines noch zu findenden Ritus.
C: Während Stucki durch die Ausstellung geht und sich unter anderem die unter nicht über jeden Zweifel erhabenen Umständen in die Schweiz gelangten Masken und Kultusobjekte anschaut, stellt er sich die Frage:
Was, wenn wir es umdrehen? Wenn ich meine Masken in den Kongo schicke?
Was liesse sich herausfinden über:
Die Beziehungen von:
OBJEKT - RITUS
ANEIGUNG von KULTOBJEKTEN und die hinterlassene LÜCKE?
Alles was fehlt. wenn nur noch Spuren da sind.
B: Dorine Mokha ist begeistert von der Idee. Stellt die Verbindung her zum Projekt 50:50 und dem Büro für Transnationalen Finanzausgleich.
Voyage des Masques wird Teil des Projektes - Das Büro hat gute Kontakte zur Kunstszene in Lumumbashi und ergänzt die Recherchearbeit durch Ideen aus Lumumbashi.
B: Dorine Mokha verstirbt völlig unerwartet.
Wir ziehen das Projekt trotzdem weiter.
PS: C - 19. Eine Pandemie übernimmt. Beschränkt unseren Bewegungsradius und stellt auf ihre Art dieselbe Frage: Was bleibt?
Oder viel mehr: Was fehlt?
In Bukavu organisiert die NGO Lemafrika einen eintägigen Workshop und beschäftigt sich anhand der empfangenen Maske aus der Schweiz mit dem Verhältnis einiger lokaler Kulturschaffender zur Bedeutung der Maske als Kulturerbe - es entsteht eine filmische Kurzdokumentation zum Workshop.
Im Centre d'Art Waza, Lumumbashi, dreht Rita Mukebo den Kurzfilm "Return: an Epic journey" und testet darin die Relevanz der Maske, indem sie die Tshokwe -Community, den Direktor eines Kunstmuseums, einen Universitätsprofessor und Weitere Menschen besucht und befragt.
Eine Produktion in Zusammenarbeit mit lemafrika, dem Centre d'Art Waza, der Groupe 50:50
Jakobs Haus
Rauminstallation mit Schüler*innen der Jakobs School.
Über ein halbes Jahr bauen wir uns ein eigenes Haus ins Schulzimmer.
Latten, Pappe, Papier und Messeteppiche.
Weiterbauen, weiterbauen. Im fertigen Haus die Malparty zu einem Set von DJ Zunami, bevor wir zurückbauen, wegschneiden, umformen. Nicht abbrechen!
Am Ende des Schuljahres ist alles wieder weg. Vielleicht fangen wir von vorne an.
Jakobs Haus
Rauminstallation mit Schüler*innen der Jakobs School.
Über ein halbes Jahr bauen wir uns ein eigenes Haus ins Schulzimmer.
Latten, Pappe, Papier und Messeteppiche.
Weiterbauen, weiterbauen. Im fertigen Haus die Malparty zu einem Set von DJ Zunami, bevor wir zurückbauen, wegschneiden, umformen. Nicht abbrechen!
Am Ende des Schuljahres ist alles wieder weg. Vielleicht fangen wir von vorne an.
Dear Passengers
Eine dreistufige belebte Installation für die Bildungswoche am Burghof
P.s.: Jede Stufe kann für sich alleine stehen, ist aber Vorbedingung für die nächste.
Funktioniert ein Teil nicht wie geplant, kann/muss der folgende Teil angepasst werden. Ob ein Teil funktioniert hat, entscheidet sich jeweils am Abend.
Während der Bildungswoche bauen wir auf den Grundmauern des beim Brand zerstörten Treibhauses ein Transformationshaus, einen Trafo. Ein einfaches Holzgebäude als Atelier, Schutzhülle, lebende und zu belebende Installation. Darin verfassen wir Bild- und Textnachrichten an die Zukunft, die wir im letzten Schritt als performativen Akt für die Nachwelt „hinterlegen“.
Hintergrund und Annahmen:
1.Es gibt eine Welt, wie sie ist. (die Bestmögliche, wird gesagt) Es gibt ganz viele Welten, wie sie sein sollte. Die sind mal mehr, meistens weniger Deckungsgleich. In dieser Spannung bewegen wir uns. Da ist Wut, Freude, Lust, Resignation, Hoffnung. Die Jungen Männer im Burghof sind Experten in Sachen dieser Differenz.
2.Es gibt Transformatoren. Elektrische, um unsere Handys, Kopfhörer, Laptops, GoGoGadgets am Laufen zu halten. (Würden alle Trafos gleichzeitig streiken, würde alles gleichzeitig brennen.)
230 Volt werden auf 5 Volt runtergebrochen, damit alles schön sauber läuft, störungsfrei. Die Jungen Männer im Burghof sind digital natives.
3. Es gibt „les rites de passage“: Transformationsprozesse, Technische und Menschliche.Das Wissen um solche Riten spielt eine zentrale Rolle, wird aber nicht zwingend explizit benannt.
Konzept und Realisation: luek.
Dear Passengers
Eine dreistufige belebte Installation für die Bildungswoche am Burghof
P.s.: Jede Stufe kann für sich alleine stehen, ist aber Vorbedingung für die nächste.
Funktioniert ein Teil nicht wie geplant, kann/muss der folgende Teil angepasst werden. Ob ein Teil funktioniert hat, entscheidet sich jeweils am Abend.
Während der Bildungswoche bauen wir auf den Grundmauern des beim Brand zerstörten Treibhauses ein Transformationshaus, einen Trafo. Ein einfaches Holzgebäude als Atelier, Schutzhülle, lebende und zu belebende Installation. Darin verfassen wir Bild- und Textnachrichten an die Zukunft, die wir im letzten Schritt als performativen Akt für die Nachwelt „hinterlegen“.
Hintergrund und Annahmen:
1.Es gibt eine Welt, wie sie ist. (die Bestmögliche, wird gesagt) Es gibt ganz viele Welten, wie sie sein sollte. Die sind mal mehr, meistens weniger Deckungsgleich. In dieser Spannung bewegen wir uns. Da ist Wut, Freude, Lust, Resignation, Hoffnung. Die Jungen Männer im Burghof sind Experten in Sachen dieser Differenz.
2.Es gibt Transformatoren. Elektrische, um unsere Handys, Kopfhörer, Laptops, GoGoGadgets am Laufen zu halten. (Würden alle Trafos gleichzeitig streiken, würde alles gleichzeitig brennen.)
230 Volt werden auf 5 Volt runtergebrochen, damit alles schön sauber läuft, störungsfrei. Die Jungen Männer im Burghof sind digital natives.
3. Es gibt „les rites de passage“: Transformationsprozesse, Technische und Menschliche.Das Wissen um solche Riten spielt eine zentrale Rolle, wird aber nicht zwingend explizit benannt.
Konzept und Realisation: luek.